Die Vorsitzenden

Rosa Jochmann (1949-1990), Leopold Mistinger (1990-1992), Hugo Pepper (1992-1995), Alfred Ströer (1995-2007), Ernst Nedwed (2007-2013), Johannes Schwantner (2013-2018), Gerald Netzl (seit Oktober 2018)

Rosa Jochmann

Rosa Jochmann

war die erste und langjährige Vorsitzende unseres Bundes. Sie wird als eine der ganz großen Persönlichkeiten der österreichischen Sozialdemokratie unvergessen bleiben.

Geboren am 19. Juli 1901 als Kind einer Arbeiterfamilie in Simmering, musste sie nach dem frühen Tod ihrer Mutter schon als Halbwüchsige die jüngeren Geschwister beaufsichtigen und begann zudem mit 14 Jahren in einer Süßwarenfabrik zu arbeiten. Über die Gewerkschaft stieß sie früh zur Sozialdemokratie, wurde zur Betriebsratsvorsitzenden gewählt und 1926 Frauensekretärin in der Chemiearbeitergewerkschaft. In der Nacht vom 12. auf den 13. Februar 1934 gehörte sie zu denen, die Otto Bauer in einer Wohnung im Ahornhof in Favoriten überzeugten, dass ein Verbleib in Österreich für ihn todbringend wäre. Zwei Wochen später war sie Mitglied des von Manfred Ackermann geleiteten ersten Zentralkomitees der Revolutionären Sozialisten (RS). Sie war die Rednerin bei dem illegalen Treffen am 15. Juli 1934 auf der Predigtstuhlwiese im Wienerwald, auf das Heimwehr und Gendarmerie einen Feuerüberfall unternahmen. Nach einer einjährigen Kerkerhaft weiter unermüdlich tätig, fuhr sie noch am 10. März 1938 nach Brünn, um Otto Bauer über die Floridsdorfer Betriebsrätekonferenz zu berichten, die Schuschniggs Volksabstimmung unterstützen wollte. Am Tag des Nichtangriffspaktes mit der Sowjetunion, im August 1939 schlug die Gestapo gegen bekannte SozialistInnen zu. Auch Rosa Jochmann wurde verhaftet und im April 1940 ins KZ Ravensbrück eingeliefert. Dort wurde sie für ihre Mithäftlinge ein Symbol ungebrochener Gesinnung und hilfreicher Solidarität. „Sie hat auch im Lager ihr gütiges Lächeln nicht verlernt“, berichtete eine Leidensgenossin.

Unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus dem KZ setzte sie ihre politische Tätigkeit in der SPÖ fort, zunächst als Frauen-Zentralsekretärin, dann als Vorsitzende des Frauen-Zentralkomitees (bis 1967). Sie war Mitglied des SPÖ-Bundesparteivorstands und Nationalratsabgeordnete. Von 1949 bis 1990 war sie Vorsitzende des Bundes Sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus. Ihr Leitmotiv bleib durch all die Jahre unverändert: „Alle sind uns willkommen, die mit uns gemeinsam gegen die erstarkenden Kräfte des Faschismus auftreten wollen … Der Kampf, den wir führen, ist ein Kampf der nie zu Ende geht!“ Ihren letzten großen öffentlichen Auftritt hatte sie beim Lichtermeer gegen Rassismus am 23. Jänner 1993 auf dem Heldenplatz. Rosa Jochmann starb am 28. Jänner 1994 im 93. Lebensjahr.

 

 

Leo Mistinger

Leo Mistinger

Leo Mistinger wurde am 6. März 1904 in Wien geboren. Seine Eltern waren seit den 1890er-Jahren MitarbeiterInnen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und Gründungsmitglieder der Kinderfreunde. So kam er schon 1910 zu den Kinderfreunden und 1918 zur SAJ. Dort baute er als Bezirksjugendobmann eine große Organisation mit mehreren Gruppen auf, der später bis zu 450 Jugendliche angehörten. Vom Hausvertrauensmann bis zum Kreisvertrauensmann hatte er Funktionen in der Partei. Er war Mitglied bei den Arbeiterturnern, bei den Naturfreunden und in der Bildungsarbeit engagiert. 1930 absolvierte er die Österreichische Arbeiterhochschule. Er war Betriebsrats-Obmann der Wiener-Gewerblichen-Fortbildungsschulen und 1934 als Februarkämpfer von den Faschisten entlassen und angeklagt. Im Oktober 1934 freigesprochen. Mitarbeit bei den RS. Untersuchung wegen der Brünner-Konferenz, Anhaltung. In dieser Zeit starb seine Frau Paula. Er sollte auf Wunsch Otto Bauers in die Schweiz emigrieren, bekam aber keine Ausreisepapiere. Wieder Mitarbeit bei den RS und illegalen Betriebszellen der Eisenbahner. 1943 wegen Hochverrat, Feindbeihilfe, Unterstützung von Fallschirmjäger verhaftet. Von der Gestapo nach achtmonatiger Haft ins KZ Flossenbürg gebracht, wo er bis zur Befreiung durch die Amerikaner blieb. Nach seiner Rückkehr organisierte er die Wiener Soz. Kinderhilfsaktion, die Aktion „Jugend am Werk“ und half in seinem Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus die Organisation neu zu bauen, die er seit den Wahlen 1945 im Landtag und Gemeinderat vertrat.

Anders als dies später oft behauptet wurde, wurde in den Wiener Bezirken der SPÖ strikt darauf geachtet, dass ehemalige Nationalsozialisten und belastete Mitläufer nicht in die Partei aufgenommen werden. Dafür sorgten auch diejenigen, die aus den Gefängnissen und KZs sowie aus der Emigration zurück in das hungernde und zerstörte Wien zurückkehrten.

Durch das Ableben des stv. Vorsitzenden der Sozialistischen Freiheitskämpfer, Josef Hindels, im Frühjahr 1990 waren Veränderungen an der Spitze der Organisation notwendig geworden. Leo Mistinger stellte sich als geschäftsführender Vorsitzender zur Verfügung und setzte in dieser Zeit eine Reihe von Organisationsreformen durch. Am 18. November 1990 wurde er zum Vorsitzenden des Bundes gewählt. 1992 verzichtete er auf eine weitere Kandidatur, blieb aber weiterhin in der Kontrolle tätig. Im Dezember 1996 wurde er von der Bundeskonferenz gemeinsam mit Erna Musik zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Leo Mistinger verstarb am 3.April 2001 im 96. Lebensjahr.

 

 

Hugo Pepper

Hugo Pepper

Hugo Pepper wurde am 4. Februar 1920 in Wien geboren. Schon als Mittelschüler stand er unter dem Verdacht, einer illegalen Organisation von Jugendlichen anzugehören und wurde deshalb wegen Verdachts des Verbrechens des Hochverrates angeklagt. Das wegen Vergehens der Geheimbündelei geführte Verfahren wurde 1940, gemäß Gnadenerlass vom 9.9.1939 RGBL I, eingestellt.

Hugo Pepper war zunächst „wehrunwürdig“ und leistete dann ab 1940 Kriegsdienst. In der Wehrmacht schloss er sich der militärischen Widerstandsbewegung an. Nach dem Krieg leitete er das legendäre Studentenkabarett „Der Rote Hund“. 1951 bis 1962 wirkte er im Bildungsreferat des ÖGB. Von 1962 bis zu seiner Pensionierung 1982 war er als Cheflektor des Europa-Verlag Wien tätig. In dieser Funktion erwirkte er u. a. die Herausgabe des Gesamtwerks von Otto Bauer. Hugo Pepper war Autor und Coautor einer Reihe von Buchpublikationen undverfasste mehr als 1.300 Artikel, Glossen und Essays sowie um die 1.700 Buchbesprechungen. In Anerkennung seiner volksbildnerischen Tätigkeit, wurde ihm 1973 der Berufstitel „Professor“ verliehen. Hugo Pepper war ein streitbarer Geist.

Dr. Manfred Scheuch schreibt im „Sozialdemokratischen Kämpfer“, Ausgabe 1-2-3/2000 über Hugo Pepper:

„…Sein besonderes Anliegen gilt bis heute der volksbildnerischen Tätigkeit, wobei seine historischen und kulturellen Vorträge stets mit dem Ziel verbunden waren, bei seinen Zuhörern kritisches politisches Bewusstsein zu wecken. Er selbst blieb stets ein Unbequemer – auch als er 1992-1995 Vorsitzender des Bundes Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer war.“ 1978 erhielt er das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs, am 19. Juli 2011 wurde ihm von Staatssekretär Josef Ostermayer das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich verliehen. Hugo Pepper starb am 2. September 2011 im 91. Lebensjahr.

 

 

Alfred Ströer

Alfred Ströer

Alfred Ströer wurde am 3. Dezember 1920 geboren. Im Februar 1939 wurde er nach einer Flugblattaktion gegen die Nazi-Besatzer verhaftet. 1939 bis 1941 war er Gestapohäftling im Polizeigefangenenhaus, später Volksgerichtshofhäftling im Landesgericht Wien und im Kreisgericht Wiener Neustadt. Nach der Verurteilung wegen Vorbereitung zum Hochverrat bezüglich Herstellung und Verteilung von Flugblättern gegen das Naziregime wurde ihm, mittels des „Blauen Ausschluss-Scheines“, die Wehrwürdigkeit aberkannt.

Im Dezember 1942 wurde er trotzdem Soldat der Strafdivision 999, denn mit Verfügung des OKW vom 2. Oktober 1942 wurde die Wehrunwürdigkeit für die Dauer des Krieges aufgehoben. Zuletzt war er auf der Insel Rhodos stationiert. Bis Dezember 1946 war er in englischer Kriegsgefangenschaft in Ägypten. Am 1. Jänner 1947 trat Alfred Ströer in die Dienste des ÖGB. Bis 1959 war er für die Jugendarbeit im ÖGB verantwortlich und Präsidiumsmitglied des Österreichischen Bundesjugendrings. 1959 wurde er zum Leitenden Sekretär des ÖGB bestellt. Er war Abgeordneter zum Nationalrat und Mitglied des SPÖ-Bundesparteivorstands.

Er war von 1995 – 2007 Vorsitzender des Bundes Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus. Weiters war er geschäftsführender Direktor der „Dr. Bruno-Kreisky-Stiftung zur Förderung der Menschenrechte“. Er war auch Mitglied des Kuratoriums des Vereines „Mauthausen-Aktiv-Österreich“ und des Kuratoriums von „CARE – Österreich“. Weiters war er Vizepräsident des „Dokumentationsarchives des Österreichischen Widerstandes“ und Vizepräsident des Vereins „Verein Geschichte der ArbeiterInnenbewegung“. Im Februar 2000 wurde ihm der Berufstitel „Professor“ verliehen. Alfred Ströer verstarb am 20. August 2011 im 91. Lebensjahr.

 

 

 

Ernst Nedwed

Ing. Ernst Nedwed

Ernst Nedwed wurde am 26. Mai 1929 in Wien geboren. Ab 1944 war er im Jugendwiderstand aktiv. Ein Teil der Wiener Jugend bekämpfte mit vollem Bewusstsein die Nazis. Der politische Jugendwiderstand hatte folgende Schwerpunkte: Nichtmitgliedschaft bei der Hitlerjugend (wobei dies durch das Reichsjugendpflichtgesetz gefordert wurde). Abhalten von Jugendlichen, sich freiwillig zu bewaffneten Einheiten der Nazis, insbesondere der SS, zu melden. Weiters Abhören von sogenannten „Feindsendern“ und Weitergabe von Informationen, die von den Alliierten geschickt, mit der von den Nazis verbotene Musik, nach Deutschland gefunkt wurde. Also, das waren nicht ganz unpolitische Aktivitäten, die bei Auffliegen einer Gruppe, die sich mit diesen Themen befasste, mit Einweisung in Jungendkonzentrationslager etc. bestraft wurde.

Er absolvierte die HTL–Maschinenbau und trat 1949 in den Dienst des Wiener Stadtbauamts. Ab Mai 1945 war er in der Sozialistischen Jugend aktiv, war später Mitglied des Wiener und des Verbandsvorstandes der SJ. Schon in der Jugend war Ernst Nedwed vor allem im Bildungsbereich tätig, in den 1960er-Jahren Bezirksvorsitzender der „Jungen Generation“, Sektionsvorsitzender und Bildungsvorsitzender der SPÖ Fünfhaus. 1976 Landesbildungsvorsitzender der SPÖ Wien, 1988 Vorsitzender der SPÖ Fünfhaus.

1995 zum Vorsitzenden des Landesverbands Wien der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus gewählt, von 2007 – 2013 Bundesvorsitzender. Im April 1969 wurde er in den Wiener Landtag gewählt, von 1979 – 1992 gehörte er dem Nationalrat an. Schwerpunkte seiner Aktivitäten waren Kunst- und Kultur sowie Unterricht. Ernst Nedwed starb am 24. November 2013 im 85. Lebensjahr.

 

 

Johannes Schwantner

RgR. Prof. Johannes Schwantner

Johannes Schwantner wurde am 7. Februar 1948 in Wien geboren. Er absolvierte die Ausbildung zum Berufsschullehrer und war dann ab Anfang 1976 als Lehrer an der Berufsschule für das Gastgewerbe beschäftigt. Beginnend mit 1983 übte er über viele Jahre die Funktion des Jahrgangsleiters der Wiener Gewerkschaftsschule aus.

Johannes Schwantner war von 1988 – 1993 Personalvertreter für den Dienststellenausschuss III der Berufsschullehrer. In der Zeit von 1999 – 2012 war er Direktor an der Berufsschule für Gastgewerbe.

Von 1990 – 2001 gehörte er der Bezirksvertretung Döbling an. Von 1988 – 2001 war er Vorsitzender der Bezirksgruppe Döbling unseres Bundes, 2007 wurde er stv. Bundesvorsitzender, 2009 Wiener Landesvorsitzender und schließlich 2013 Bundesvorsitzender unseres Bundes. Diese Funktion übte er bis zu seinem überraschenden Tod am 11. März 2018 aus.

Das politische Wirken von Johannes Schwantner war sehr stark von der Geschichte der ArbeiterInnenbewegung sowie aktivem Antifaschismus geprägt. Ab 1989 leitete er das „Hermann-Langbein-Symposium“ in Linz, seit Anfang der 1990er Jahre führte er jährliche Jugendseminare und Gedenkfahrten nach Oświęcim, Treblinka und Lublin-Majdanek zur Shoah. Johannes Schwantner war ab 1994 Geschäftsführer des Vereins „Niemals Vergessen“, der rund 200 interessierten Zivildienstpflichtigen die Möglichkeit bot, an Gedenkstätten des Holocaust in Deutschland und Polen ihren Zivildienst zu leisten. 2014 wurde er Vizepräsident des DÖW. Er absolvierte zudem Studienaufenthalte in Yad Vashem, Groß-Rosen, Lublin-Majdanek, Stutthof und Oświęcim. Besonders wichtig war ihm, Lehrerinnen und Lehrer für antifaschistische und historische Themen zu sensibilisieren. Dies tat er als Vortragender und Veranstaltungsleiter zahlreicher Veranstaltungen an der Pädagogischen Hochschule Wien.

Weiters betreute er für das Mauthausen Komitee Österreich und die Arge der NS-Opferverbände und Widerstandskämpfer/innen Österreichs Gedenkveranstaltungen in den ehemaligen Außenlagern von Mauthausen in Simmering und Floridsdorf.

Johannes Schwantner starb am 11. März 2018 im 71. Lebensjahr.

 

Gerald Netzl

Dr. Gerald Netzl

Gerald Netzl wurde am 7. Juni 1968 in Wien geboren. Er hat in Wien Politikwissenschaft studiert und arbeitet in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit. 15 Jahre lang war er Betriebsratsvorsitzender. Seit 2002 gehört er der Jugendmedienkommission des Bildungsministeriums an (= österr. FSK). Von 2010-2018 war er ORF-Publikumsrat. Als seine drei Töchter noch zur Schule gingen engagierte er sich in der Elternvereinsarbeit als Klassenelternvertreter, Elternvereinsfunktionär sowie auf Landes- und Bundesebene und war von 2007-2011 Vorsitzender des österreichischen Verbands der Elternvereine an den öffentlichen Pflichtschulen.

Noch als Mitglied der Sozialistischen Jugend trat er unserem Bund bei und war jahrelang stv. Bezirksvorsitzender, Bezirksvorsitzender, seit 2013 Wiener Landesvorsitzender und seit 2022 Bundesvorsitzender. Er übt keine Funktion auf Bundesebene aus, ohne gleichzeitig Basisarbeit auf der untersten Ebene zu leisten.

Gerald Netzl schrieb sieben regionalhistorische Broschüren über seinen Heimatbezirk Wien-Liesing (12. Februar 1934, 9. November 1938, Spanischer Bürgerkrieg, Liesing im Dunkeln – verfolgte und ermordete LiesingerInnen 1932-1945, Liesing in der Ersten Republik etc.). Neben gedruckten Zeugnissen über die dunkelste Vergangenheit sind es Gedenktafeln und „Steine der Erinnerung“ im öffentlichen Raum, die die Nachgeborenen erinnern und mahnen sollen und die er (mit-)initiierte: Für den 12. Februar 1934 (Genossenschaft Wien-Süd, 1230, Elisenstraße 36), für die Toten des 15. Juli 1934 Richard Lehmann und Johann Fröhlich (Predigstuhlwiese), für die zerstörte Synagoge für Atzgersdorf und Liesing (1230, Dirmhirngasse 114) sowie für die von den Nazis ermordete Volksschülerin Hedy Blum (VS Atzgersdorf, 1230, Kirchenplatz 2-3).

 

Gerald Netzl ist redaktioneller Mitarbeiter und politisch Verantwortlicher des „Sozialdemokratischen Kämpfers“. Er verfasst Artikel über KZ-Gedenkstätten, Veranstaltungsberichte, Rezensionen etc.

Seine Bildungs- und Aufklärungsarbeit ist kein Selbstzweck, er will die junge Generation für die Geschichte interessieren und sie gegen den Ungeist des Antisemitismus, Xenophobie und Intoleranz immunisieren. „Die Zeitzeugengeneration hat den Austrofaschismus und Nationalsozialismus noch leibhaftig erlebt und durchlitten. Heute wird der Antifaschismus von denen getragen, die an das, was falsch war, erinnern wollen und daran, wie der Faschismus zustande kam. Unsere Aufgabe ist es, die Erinnerung an den Faschismus, seine Akteure und Profiteure, ebenso wachzuhalten, wie an die Verfolgung und den Widerstand und seine Träger. Unsere Aufgabe ist es, die Erfahrungen, die die Überlebenden uns vermittelt haben, in die gesellschaftliche Diskussion einzubringen und überall aufzustehen, wo Faschisten und Verharmloser auftreten.“